Endlich wieder Freitag! Und was heißt das? Genau, es gibt wieder einen neuen Tech Tipp von uns. Heute dreht dich alles darum, die Bindung auf deinem neu gekauften Snowboard zu montieren und richtig einzustellen.
Sobald die Bindung erstmal auf deinem Board montiert ist, wirst du diese so schnell nicht mehr verändern. Deshalb ist es wichtig, gleich am Anfang die richtigen Einstellungen für seine Bedürfnisse zu finden. Und wir helfen dir dabei! Wenn du ein Anfänger bist musst du zuallererst wissen, welcher Fuß beim Snowboarden dein Vorderfuß ist. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten herauszufinden, welcher Fuß der richtige ist. Einige der Klassiker sind z.B. das Umschubsen, der Weitsprungfuß oder der Ballfuß. Wir werden heute aber mal eine andere Variante vorstellen, die in 99% der Fällen klappt und meist verlässlicher ist als seine Freunde zu schubsen. Also verabrede dich schonmal mit deinen Freunden (pack unbedingt deine Snowboard Jacke und Snowboard Hose ein, denn es wird kalt!) und finde jetzt heraus, wie du zuhause dein Snowboard für die kommende Wintersaison einstellst!
Los geht’s mit einer Portion coolem Snowboardvokabular. Falls du bereits weißt, ob du goofy oder regular unterwegs bist, kannst du diesen Abschnitt einfach überspringen und unten weiterlesen. Falls du keine Idee hast wovon wir reden, solltest du besser dran bleiben und jetzt gut aufpassen.
Um es super kurz zu halten.
Goofy = Rechter Fuß vorne und Regular = Linker Fuß vorne.
Du fragst dich jetzt vielleicht wer auf die Idee gekommen ist den Stance auf einem Snowboard nach einem Disney Charakter zu benennen? Ein urbaner Mythos besagt, dass Goofy tatsächlich eine tragende Rolle bei der Namengebung dieses Surf-, und Snowboardphänomens gespielt hat. In einem sehr alten Disney Film ist Goofy nämlich beim Surfen gewesen und hatte beim Surfen seinen rechten Fuß vorne. Das ist eine mögliche Erklärung, woher der Begriff goofy kommt. Die zweite Erklärung (und auch die wahrscheinlichere) ist, dass früher die meisten Surfer mit dem linken Fuß auf ihrem Surfboard vorne standen. Deshalb wurden alle anderen als „goofy“ oder einfach als komisch bezeichnet, da sie nicht dem Standard entsprachen. Heutzutage ist das natürlich anders und goofy Fahrer sind im Boardsport weit verbreitet.
Wie dem auch sei. Schluss mit den lustigen Background Infos und Zeit wieder ein bisschen techy zu werden. Wie bringe ich denn nun meine Bindung an? Oben auf dem Bild seht ihr, wie die Bindung anbringen müsst, wenn ihr goofy oder regular seid. Wenn du goofy bist, bringst du deine rechte Bindung an der Nose und deine linke Bindung am Tail deines Snowboard an. Für regular Fahrer ist es genau umgekehrt.
Wie findest du nun aber heraus ob du goofy oder regular bist? Beim Surfunterricht haben wir oft ein kleines imaginäres Spiel gespielt, das wirklich überall funktioniert, egal ob am Strand oder in seinem Zimmer zuhause. Stell dir vor: Du bist im Winterurlaub und siehst einen zugefrorenen See vor dir. Jetzt willst du unbedingt mit deinen neuen Winterschuhen über den gefrorenen See schlittern – welchen Fuß stellst du beim Schlittern nach vorne? Der Fuß, den du auf dem See vorne hast (entweder in deiner Vorstellung, auf dem Parkettboden oder auf einem echten See), ist der Fuß, der auch beim Snowboarden vorne stehen sollte (in 99% der Fälle!).
Als nächstes steht der sogenannte Stance deiner Bindung auf deinem neuen Snowboard an. Es gibt jede Menge Optionen, wo man die Bindung festschrauben kann, deswegen lohnt es sich, sich vorher ein bisschen zu informieren. Eine weiter Frage, die sich stellt ist der Winkel, in der man die Bindung auf dem Snowboard befestigen soll. Welcher Winkel ist am besten für Anfänger geeignet und welcher Winkel ist gut zum Rails fahren oder für einen Ausflug in den Tiefschnee? Fragen über Fragen aber keine Sorge! Wir sind da, um die alle Antworten zu geben, die du brauchst, damit dein nächstes Abenteuer im Schnee zum vollen Erfolg wird!
Los geht’s mit dem Stance Setback. Der Stance Setback beschreibt wie weit du deine Bindung in Richtung Tail versetzt und welche Schraublöcher du zur Befestigung deiner Bindung verwendest. Wenn du ein neues Snowboard kaufst ist dir vielleicht das Wort Reference Stance aufgefallen, das auf das zweite und vierte Schraubloch (jeweils gezählt aus Sicht der Tail und der Nose) deutet. Dieser Stance ist der klassische Stance, den Snowboardhersteller für den Großteil aller Fahrer empfehlen. Der Reference Stance ist optimal geeignet für Anfänger und All-Mountain Fahrer, die ihr Board gerne für mehr als nur ein bestimmtes Terrain verwenden.
Wenn du hauptsächlich im Tiefschnee unterwegs bist oder einen Powdertrip geplant hast, könnte es interessant sein ein bisschen mit dem setback deiner Bindung herumzuprobieren. Der Grund dafür ist recht simpel: Wenn du Tiefschnee fährst, willst du so viel Auftrieb wie möglich haben. Indem du deine Bindungen um ein Schraubloch in Richtung deiner Tail versetzt, wird dein Gewicht automatisch auf dein hinteres Bein verlagert und die Nose deines Snowboard wird ein Stück aus dem Schnee herausschauen. Das bedeutet weniger Arbeit für dich und mehr Ausdauer für noch längere Powdertage. Win – win!
Eine weiter Möglichkeit mit deinem Stance zu experimentieren ist es, mit der Weite zwischen deinen Bindungen zu spielen. Die Weite zwischen deinen Bindungen wird von der Mitte der Minidisk deiner hinteren Bindung bis zur Mitte der Minidisk deiner vorderen Bindung gemessen. Die Weite deines Reference Stance hängt von der Länge deine Snowboards und von deinem Fahrstil ab und du findest diese Info normalerweise auf dem Deck deines Snowboards (in der Nähe deiner Bindung).
Ein weiterer Stance bringt mehr Stabilität des Snowboard, was vor allem auf der Piste oder im Snowpark Vorteile hat. Rail Tricks und Sprünge über große Kicker können sich mit einem weiten stance besser anfühlen, da man durch die Stabilität an Sicherheit gewinnt. Um deine Bindung zu einem weiteren Stance einzustellen bewegst du beide Bindungen ganz einfach um ein Schraubloch nach Außen.
Es gibt nur weniger Snowboarder, die einen engeren Stance als ihren Preference Stance bevorzugen. Einen engen Stance sieht man vor allem bei Slalomrennen und ab und zu bei Streetfahrern, die auf Rails unterwegs sind. Ein Vorteil ist dabei der engere Radius, der schnellere Turns und explosivere Rotationen erlaubt.
Zu guter Letzt beschäftigen wir uns noch mit einer der wichtigsten Fragen, wenn es um das Einstellen deiner Snowboardbindung geht: Was ist der beste Winkel für meine Snowboardbindung? Die Antwort hängt (wie so oft beim Snowboarden) von deinem Fahrstil ab. Der neutrale Stance ist am besten für Anfänger geeignet, da du die meiste Zeit vorwärts fahren wirst und dich auf deine Turns konzentrieren möchtest. Der forward Stance ist gut für Rennen und Carving geeignet, denn durch das zusätzliche Gewicht auf dem vorderen Fuß wirst du noch schneller. Mit dem Duck Stance kannst du perfekt rückwärts (also switch) fahren üben und Drehungen oder Railtricks auf dem Board werden leichter, da dein Gewicht gleichmäßig über dem Snowboard verteilt ist.
Die Bindungswinkel zu verändern ist dabei recht einfach. Fast alle Minidisks (hier werden am Ende die Schrauben platziert) einer Snowboardbindung haben Gradangaben eingeprägt, die von ca. -20° bis + 20° reichen. So kannst du genau bestimmen, in welcher Position sich deine Bindung gerade befindet. Fange am besten mit einer neutralen Position an (0°), von der aus du deine Bindung beliebig entlang der Minidisk drehen kannst. Sobald du die passenden Gradzahlen für deine beiden Bindungen gefunden hast, platzierst du diese wieder auf dem Board und schraubst sie in den Löchern fest, die du dir als Referenzpunkte gemerkt hast. Die Minidisks sollten dabei waagerecht sein. Jetzt kannst du deine Bindung mit den acht mitgelieferten Schrauben befestigen! Und nicht vergessen: Schrauben vor dem ersten Praxistest nochmals festziehen und kucken, ob alles sitzt. Tolle Leistung – du hast soeben deine erste Bindung selbst eingestellt!
Und das war auch schon wieder mit dem dieswöchigen Tech Tipp. Du bist jetzt bereit dein neues Snowboard auf die Piste, in den Park oder in den Powder auszuführen – und das mit dem perfekten Setup! Wir freuen uns riesig für dich! Dein Setup steht endlich, was gibt es jetzt noch zu besprechen? Genau. Wir wollen, dass dein neues Equipment so lange wie nur möglich duchhält. Deswegen gibt es nächste Woche den letzten Tech Tipp zum Thema: Materialpflege. Bis dahin, wir freuen uns auf dich und stay stoked!
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