Wenn du auf der Suche nach einer neuen Jacke bist und dich fragst, ob du dich für eine gefütterte oder eine ungefütterte Variante entscheiden sollst, dann ist dies der richtige Artikel für dich. Wir erklären die entscheidenden Unterschiede, damit du in dieser Saison die richtige Wahl treffen wirst.
Wenn du auf der Suche nach einer neuen Jacke bist, dann ist die Entscheidung für eine gefütterte oder ungefütterte Jacke wahrscheinlich eine der wichtigsten Fragen, die du dir stellen musst. Es gibt viele Gründe, sich für die eine oder die andere Variante zu entscheiden - abhängig von deiner Fahrweise, deinen persönlichen Vorlieben, den klimatischen Bedingungen, in denen du unterwegs bist und einigen anderen Faktoren. Deshalb haben wir einen nützlichen Leitfaden zusammengestellt, in dem du die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile von gefütterten und ungefütterten Jacken kennenlernst.
Inhalt
Gefütterte Jacken
Wie funktioniert eine gefütterte Jacke?
Wann sollte man eine gefütterte Jacke verwenden?
Shell Jacken
Wie funktioniert eine Shell Jacke?
Wann sollte man eine Shell Jacke verwenden?
Gefütterte Jacken sind immer noch die beliebteste Jackenart auf dem Berg. Eine Fütterung ist bei Ski- oder Snowboardjacken in der Regel eine Selbstverständlichkeit und die meisten Läden oder Marken bieten mehr gefütterte als ungefütterte Jacken an.
Aber wenn alle Skijacken und Skihosen gefüttert sein sollten, warum gibt es dann überhaupt zwei Arten? Kaltwetterjacken sollten doch gefüttert sein, oder? Nun, wenn das so einfach wäre, dann bräuchten wir diesen Artikel nicht!
Bei der Fütterung handelt es sich definitionsgemäß um eine Schicht, die zwischen dem Jackeninneren und dem Obermaterial der Jacke liegt und dazu beiträgt, die Wärme zu speichern. Isolierende Schichten und Fütterung unterscheiden sich allerdings voneinander, da sie nicht immer gleich sind.
Isolierende Schichten und Fütterung unterscheiden sich insofern, dass zwar eine Stoffschicht zur Isolierung beiträgt (die Körperwärme einschließt), die Fütterung jedoch eine spezielle Schicht ist, die aufgrund ihrer Konstruktion oder Zusammensetzung diese Aufgabe am effizientesten erfüllt.
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, nutzt die Fütterung im Wesentlichen eingeschlossene Luft, um die Bewegung von Wärme zu verhindern. Vereinfacht ausgedrückt, wird Körperwärme durch Wärmeleitung gespeichert..
Unter Wärmeleitung versteht man die Bewegung von Wärme durch ein Material aufgrund der direkten Übertragung zwischen Atomen. Wenn einem Atom Wärmeenergie zugeführt wird, beginnt es zu schwingen, was wiederum das nächste Atom in Schwingung versetzt und das dann das nächste und das nächste und so weiter. Sobald die Wärme das andere Ende des Materials erreicht hat, wird sie an die Luft übertragen. Auch in der Luft findet Wärmeleitung statt, aber die kinetische Energie, die ein Atom hat, wenn es sich bewegt oder schwingt, geht bei dieser Bewegung oder Schwingung verloren. Wenn also mehr Platz zwischen den Atomen ist (wie in einem Gas), ist es schwieriger, Wärme zu übertragen.
Materialien, die schlechte Wärmeleiter sind, werden als Wärmeisolatoren bezeichnet. Daher eignen sich Materialien, die viel Luft enthalten - wie Schaumstoffe oder verflochtene Faserschichten - hervorragend als Wärmeisolatoren. Im Inneren einer Jacke befindet sich eine Schicht aus langen Polyesterfasern (meistens), die so miteinander verwoben sind, dass eine Art "Watte" entsteht, die man mit Pelz oder Daunen vergleichen könnte. In diesem Material sind Millionen winziger Luftpolster eingeschlossen und da Luft ein guter Isolator (bzw. ein schlechter Leiter) ist, hat es die Wärme schwer, sich hindurch zu bewegen. Die Wärme, die nicht an das Material abgegeben werden kann, muss nach innen zurückgestrahlt werden. Dadurch bleibst du warm - auch an kalten Tagen!
Es gibt ein paar verschiedene Arten der Fütterung auf die du achten solltest, weil sie hauptsächlich bestimmen, wie sich die Jacke anfühlt. Die meisten Ski- und Snowboardklamotten haben eine kompakte Fütterung - eine dünne Fütterungsschicht, die kaum Kompression aufweist. Alternativ sind synthetische Daunen eine schön flauschige Art der Fütterung, die sich weich anfühlt und sehr fluffig ist. Beide Arten der Fütterung bestehen aus langen Polyesterfäden, die zu unterschiedlichen Strukturen verwoben sind. Kompakte Fütterung besteht in der Regel aus dünnen Schichten von Polyesterfäden, die aufeinander geschichtet sind, während synthetische Daunenfütterung eher ein Durcheinander von Fäden ist, die locker zu einer dicken und federnden Schicht verwoben sind. Keine der beiden ist besser, sondern beide sind hervorragende Isoliermaterialien.
Die andere Art der Fütterung, auf die du wahrscheinlich stoßen wirst, sind echte Daunen. Daunenfütterung ist normalerweise aus Gänsefedern und funktioniert genauso wie synthetische Daunen, nämlich federnd und sehr gut Luft speichernd. Die traditionelle Daunenfütterung ist jedoch in letzter Zeit aus ethischen Gründen in den Hintergrund getreten und wird durch synthetische Daunen ersetzt - so wie auch veganes und synthetisches Leder das echte Leder ersetzt.
Möglicherweise findest du auch Fütterung aus Wolle oder Fleece, aber beides sind keine reinen Fütterungsschichten - auch, wenn sie deine Jacke oder Oberbekleidung wärmer machen!
Wenn es um die Fütterung von Jacken und anderen Kleidungsstücken geht, wirst du oft mit einer Gewichts- oder Grammangabe konfrontiert. Dieser Wert kann wie 100g oder sogar 100gsm aussehen und ist eine Abkürzung für Gramm pro Quadratmeter (Gram pro SquareMeter). Damit wird das Gewicht der Fütterung angegeben, das in der Regel mit der Dicke und der Wärmeleistung der Fütterung übereinstimmt. Die Fütterung hält nicht nur die Wärme drinnen, sondern auch die Kälte draußen. Je mehr Fütterung du hast, desto besser bist du vor der kalten Luft draußen geschützt.
Aber wie viel ist genug? Die Mehrheit der Schneekleidung verwendet eine Art von synthetischer Fütterung, also orientieren wir uns daran!
<40gsm
Eine Fütterung von weniger als 40gsm wird als sehr leicht eingestuft. Du findest diese Fütterung in dünnen Midlayer-Jacken oder auch in Hosen. Sie bietet ein geringes Maß an Wärme, fühlt sich jedoch so auch nicht sperrig an. Deshalb eignet sie sich gut für den Einsatz als Mittelschicht, um eine zusätzliche Fütterung unter deiner Jacke zu haben, oder für Hosen, bei denen du ein wenig Wärme brauchst, aber nicht zu sperrig sein willst!
40-60gsm
Die meisten Allzweckjacken fallen in diesen Bereich. 40-60gsm reichen in der Regel für schneereiches Klima vollkommen aus, vor allem, wenn die Fütterung von guter Qualität ist. Sie bietet ein gutes Maß an Wärme, ohne dabei zu dick aufzutragen und schützt auf jeden Fall spürbar vor Kälte. Du würdest diese Fütterung wahrscheinlich anstelle einer Zwischenschicht unter deiner Skijacke verwenden - d.h., wenn du keine Fütterung hast, würdest du stattdessen eine Fleece als Mittelschicht verwenden, um diesen Wärmegrad zu erreichen.
60-100gsm
Einige Jacken, die für kältere Klimazonen gedacht sind oder solche mit minderwertiger Fütterung, liegen in der Regel im Bereich von 60-100gsm. Bei diesem Gewicht wirst du anfangen, dich etwas sperrig zu fühlen. Viele Freizeitjacken, die für kaltes Wetter oder kalte Länder konzipiert sind, liegen in diesem Bereich, da Wärme wichtiger ist als Funktion und Bewegungsfreiheit.
100-200gsm
Wenn wir über 100gsm hinausgehen, wirst du die zusätzliche Fütterung wirklich bemerken. Wenn du vorhast, dich an einen wirklich kalten Ort zu begeben, oder wenn du an einem Ort wohnst, an dem die Temperatur regelmäßig deutlich unter dem Gefrierpunkt liegt, wirst du mit einer Jacke mit 100-200gsm gut bedient sein! Bei Skibekleidung sind diese Werte meist nicht so hoch, es sei denn es handelt sich um eine Spezial- oder Pufferjacke.
200gsm+
Im oberen Bereich der Fütterungsskala befinden sich Jacken mit 200gsm oder mehr, die für die härtesten Bedingungen ausgelegt sind. Wenn du innerhalb des Polarkreises lebst oder eine Expedition zu einem der Pole unternimmst, wirst du dich wahrscheinlich mit einer stark gefütterten Jacke wie dieser ausrüsten. Einige Freizeitjacken für kaltes Klima verfügen ebenfalls über diese Art von Fütterung, meist handelt es sich dabei um Pufferjacken. Die kann man einfach bequem über ein T-Shirt ziehen, ohne eine weitere Schicht drunter tragen zu müssen.
Generell kann eine Jacke mit Fütterung jederzeit getragen werden. Wenn das Klima, in dem du unterwegs bist, sehr kalt ist, dann ist eine gefütterte Jacke auf jeden Fall eine gute Sache. Dünne Schichten der Fütterung können durch ein zusätzliches Fleece als Midlayer ersetzt werden, also sind sie eher optional. Bei dickeren Fütterungsschichten reicht ein Fleece allerdings nicht als Ersatz aus. Wenn die Temperaturen also wirklich niedrig sind, ist eine gute Fütterung die beste Wahl!
Das ist allerdings immer auch eine Frage der Vorliebe, denn manchen Menschen wird viel kälter als anderen. Es kommt also darauf an, wie du dich fühlst, welche Art von Wärme du für dein Klima brauchst und wie empfindlich du auf Kälte reagierst. Es gibt keine feste Regel, die immer gilt - aber wir wissen eine zusätzliche Fütterung bei Minusgraden auf jeden Fall zu schätzen!
Ungefütterte Jacken waren mal ganz simpel hergestellt. Heute aber nicht mehr. Da sich die Schnee- und Bekleidungsindustrie ständig weiterentwickelt, sind die Dinge nicht mehr so trivial. Noch nie waren ungefütterte Jacken so kompliziert wie heute, denn es gibt beschichtete Shell-Jacken, technische Shells und pseudo-gefütterte Shells mit Schaumstoff-, Fleece- oder sogar Taft-Innenfutter. Aber das heißt nicht, dass wir das nicht gemeinsam durchgehen können - keine Sorge!
Eine ungefütterte Jacke oder Shell-Jacke ist eine Jacke, die keine besondere Schicht als Fütterung hat. Der Grund für die Wahl einer solchen Jacke ist eine Frage der Vielseitigkeit. Oben haben wir über das Klima und die Vorlieben gesprochen. Man kann argumentieren, dass eine Shell-Jacke "kälter" ist als eine gefütterte Jacke. Aber eine Shell-Jacke mit einem Fleece darunter kann genauso warm sein und sich genauso dick anfühlen. Der Vorteil dabei ist, dass du das Fleece jederzeit ausziehen kannst, wenn es dir zu warm wird. Dadurch ist deine Jacke in einem breiten Temperaturbereich angenehm zu tragen.
Aber wie gesagt: bei wirklich kalten Temperaturen ist eine Fütterung besser als eine einzelne Schicht. Und mehrere Lagen Fleece werden sich beengender anfühlen als eine einzige gefütterte Jacke. Es ist also ein Hin und Her, das richtige Werkzeug für jeden Einsatz, und so weiter, und so fort.
Eine Shell-Jacke sollte eher als Wetterschutz als als Temperaturschutz betrachtet werden. Eine Außenhülle, die Wind und Regen abhält, und keine, die Wärme einschließt.
Einige Jacken bieten jedoch besondere Innenbeschichtungen, z. B. aus Taft oder Schaumstoff, die etwas Wärme spenden, ohne sperrig zu sein. Ein Ersatz für echte Fütterung ist das aber definitiv nicht!
Wenn du einen Tag in den Bergen unterwegs bist, besteht der übliche Schichtenaufbau mit einer Shell-Jacke aus einer Baselayer-Schicht, einer Midlayer-Schicht und der Außenschicht. Du kannst die Dicke der mittleren Schicht und der Basisschicht anpassen, um mehr oder weniger Wärme zu erhalten, und die mittlere Schicht ganz entfernen, wenn es dir zu warm wird.
Wenn du eine Shell-Jacke wegen des Wetterschutzes, des Styles oder der Vielseitigkeit bevorzugst, aber die Wärme einer gefütterten Jacke willst, dann kannst du auch eine Daunenjacke als Midlayer hinzufügen. Figurbetonte, mit synthetischer Fütterung gefüllte Daunenjacken sind in kalten Klimazonen sehr beliebt und vereinen das Beste aus beiden Welten - die Wärme der Fütterung mit der Vielseitigkeit einer Shell-Jacke. Das ist zwar etwas komplizierter als einfach eine Jacke mit Fütterung - wenn der Verzicht auf ein Zwei-Lagen-System ( Baselayer und Fütterungsjacke) jedoch kein Thema für dich ist, dann bietet eine Shell-Jacke viel mehr Möglichkeiten und Flexibilität für eine größere Bandbreite an Bedingungen.
Das Schöne an einer Shell-Jacke ist, dass du sie immer und überall tragen kannst. Dein Schutz vor der Kälte basiert vor allem auf deinem Layering, was dir die Kontrolle über die Regulierung deiner Körperwärme ermöglicht. Für den erfahrenen Rider ist das ein Geschenk des Himmels. Aber für diejenigen, die gerade erst anfangen oder die Dinge schön einfach halten wollen, kann es zusätzliche Kopfarbeit bedeuten!
Du hast die Wahl. Wenn du es einfach magst, unter gleichbleibenden Bedingungen fährst und deinen Körper kennst, gibt es keinen Grund, warum eine gefütterte Jacke nicht die richtige Wahl sein sollte!
Wenn du aber bei jedem Wetter und bei jeder Temperatur fahren willst und es dir nichts ausmacht, morgens beim Frühstück ein bisschen auf der Serviette zu kalkulieren, um die richtigen Schichten zu wählen, dann wird eine Shell-Jacke sicher die bessere Wahl sein.
Bequemlichkeit versus Vielseitigkeit - das ist der Knackpunkt hier. Die einzige Frage, die sich also noch stellt, ist: Kopf oder Zahl?
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